WISSEN TEIL 3 - Corporate Identity (CI)

"das formulierte Selbstverständnis eines Unternehmens"

DEFINITION

„CI ist das formulierte Selbstverständnis eines Unternehmens. Sie besteht aus festgeschriebenen, bindenden Prinzipien für das Verhalten, Kommunikation und Erscheinungsbild zur Bestimmung einer unverwechselbaren Unternehmenspersönlichkeit“

Quelle Public-Relations-Verband Austria (PRVA)

ZWECK

Der Zweck ist – selbst für ein Ein-Personen-Unternehmen (EPU) – die klare Definition dessen, wie man als Unternehmerin oder als Unternehmer samt allen Angestellten der Welt gegenübertreten möchte. Das schriftliche Festhalten ermöglicht einerseits eine Kontinuität und andererseits ein dadurch gegebenes bewusstes Auseinandersetzen mit der Thematik.

Viele Unternehmerinnen und Unternehmer haben, gerade in der Anfangsphase, ein Ziel vor Augen und (hoffentlich) genaue Pläne, wie dieses Ziel zu erreichen ist, welche finanziellen und andere Mittel dazu notwendig sind und welche Hilfe dafür notwendig ist.

Da dies bereits ein gewaltiger Brocken an Planung, Strategie und „Gehirnschmalz“ ist, verlieren viele einen Aspekt aus den Augen:

Wie wirke ich, meine Angestellten, überhaupt meine Firma im Ganzen auf alle Anderen?

Konkreter: Wie WILL ich auf meine Kunden, auf meine Konkurrenz WIRKEN.

Beispiele:
Sollen Kunden per „Sie“ oder per „Du“ angesprochen werden?
Sollen Mitarbeiter per „Sie“ oder per „Du“ angesprochen werden?
Soll die Sprache, das Geschriebene aggressiv sein?
Soll die Firma „modern“, „flippig“, „seriös“ etc. erscheinen?

ZIELE

CI ist keine „nebensächliche“ Nabelschau, sondern stellt ein grundlegendes Instrumentarium zur Erzielung des Unternehmenszweckes dar.

Betriebsintern

Ist man ein EPU hat man ein Verhaltensgerüst, das einem in Stresssituationen helfen kann:
Hat man sich für „seriös“ und „per Sie“ und „freudlich aber bestimmt“ entschieden, ist z.B. der Konflikt einer Reklamation keinesfalls mit Formulierungen wie „Jetzt hör mal, mit so einem Schmarrn kannst Du mir aber nicht kommen!“ zu lösen.

Hat man Angestellte, kann man für und mit diesen zusätzliche Vorteile gewinnen:
Bessere Personalanzeigen, geringere Fluktuation (wenn man gleich die „passenden“ Mitarbeiter sucht und anstellt), besseres Team, bessere interne Kummunikation, im Konfliktfall leichter Verweis auf allgemeingültige Regeln des Unternehmens.

Extern

Die klare Definition der CI bietet auch nach außen viele Vorteile

Abhebung vom Wettbewerb
Gemeinsames Auftreten aller Mitarbeiter
Einheitliche Kommunikation
Wiedererkennbarkeit
Leichteres Merken möglich

LEITBILD

Man könnte auch sagen, dass die CI das Leitbild und die Philosophie der Firma ist.

Wenn die fünf grundlegenden Fragen geklärt sind, ist der Kern festgelegt:

WER (Persönlichkeit, Fähigkeiten) macht WAS (Produkte, Dienstleistungen) für WEN (Endkunden, Businesskunden, beide, Öffentliche Hand) , WANN (Zeitabläufe, Fristen, Terminvorgaben) und WIE (Einzelne, variable Gruppen, fixe Teams). Zum „wie“ gehören alle im Punkt Zweck / WIRKEN angerissenen Punkte und selbstverständlich das gesamte Corporate Design dazu.

Fügt man diesen noch die Firmengeschichte und die Firmenvision (eine abgespeckte Variante der Corporate Identity !) hinzu, ist das Gerüst fertig.

TEILE DER CORPORATE IDENTITY

Zum CI gehören, „klassisch“ betrachtet drei Teile

Corporate Behaviour

Wie verhält man sich nach innen und außen, gegenüber Kunden, der öffentlichen Hand und der Konkurrenz (nach innen: Führungsstil, Weiterbildung, Bonifikation, Entlohungsschema etc. nach außen: Kundendienst, Qualitätskontrolle, Reklamationserledigung, Sposoring etc.)
Ein Mitarbeiter, der mit dem Firmenauto Parkplätze wegschnappt, aggressiv Hupt, beim Überholen schneidet, in 2. Spur parkt etc. wird primär mit der Firma in Verbindung gebracht werden.

Coroprate Communications

Stil, Form und Inhalte der gesamten Kommunikation nach außen hin: vom Ansagetext des Anrufbeantworters (auch der Mitarbeiterhandys), bis zur kompletten Medienplanung.

Corporate Design

Alle Fragen zur Gestaltung, von der Visitenkarte, Briefpapier, Kuverts bis zu Plakaten, Inseraten, Mailings, Webauftritt, Facebook-Auftritt aber auch Gestaltung von Firmenfassade, Fuhrpark, Mitarbeiterbekleidung sowie Produktdesign etc.

Das Corporate Design ist dem Corporate Behaviour und Corporate Communications insoweit untergeordnet, als es auf diesen aufbauen MUSS. Erst wenn das Unternehmen die komplette Corporate Identity festgelegt und definiert hat, kann eine vernünftige optische Umsetzung erfolgen.

Sollten sie jemals auf einen „Designer“ treffen, der sie nicht sofort auf ihre Corporate Identity anspricht und – noch schlimmer – vielleicht sogar Entwürfe ohne eine solche verkaufen will, haben sie jemanden vor sich, der entweder sein Handwerk nicht versteht, sich nicht anstrengen möchte, einfach nur Wischiwaschi Entwürfe anbietet oder gar keinen speziellen Entwürfe, sondern fertige Konzepte verkauft (letzter abgelehnter Auftrag? Massen-Designs von der Stange?)

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