WISSEN TEIL 5 - DSGVO - erste Ergebnisse

Da ist die Frist, ab der die Datenschutzgrundverordnung der Europäischen Union wirksam wird, nämlich der 25. Mai 2018 noch gar nicht vorbei, und schon soll es Ergebnisse geben?

JA!

  1. ERZIEHUNGSEFFEKT

    Da habe ich doch meinen Kunden, Freunden und Verwandten jahrelang (fast schon Jahrzehnte) folgendes wieder und wieder eingetrichtert:

    „Wenn ihr ein Mail bekommt, in dem irgend jemand euch auffordert, doch rasch auf einen Button zu klicken … dann hütet euch 3 bis 5 mal davor! Es könnte ein Versuch sein, eure Daten zu ergaunern um euch in Zukunft mit SPAM zu überschütten“

    Jetzt zwingt dieses Gesetz aber alle, die an ihre Interessenten Newsletter versenden, dazu, genau so eine Reaktion vom Empfänger zu verlangen. Der das Selbe dann bei SPAM macht.

    Resultat für den Newsletter-Versender:
    Die Rücklaufquote ist oft fürchterlich gering. Viele haben einen hohen Prozentsatz an wertvollen Kontakten verloren.
    (Es ist nämlich ein Unterschied, ob ich ein Mail, dass mich nicht brennend interessiert, in den Mistkübel werfe, mich aber deswegen nicht von dem Newsletter abmelde – es könnte ja was interessantes im nächsten sein. Oder ob ich in Sekunden darüber entscheide, ob ich nochmal zustimme. Weil es das 5. Mail dieses Tages ist, unterlasse ich es vielleicht.)

    Endergebnis für den User:
    Viele haben jetzt – teilweise unbeabsichtigt, weil sie es überlesen haben – auf die zumindest interessanten Newsletter verzichtet. Immerhin haben sie sich ja irgendwann dafür eingetragen.
    Dafür bekommen Sie völlig ungehindert und, die Absender sitzen in Schnapslandien, ohne Chance einer Gegenwehr nur mehr SPAM.

     

  2. SINN DES DATENSCHUTZES

    Der Sinn des Datenschutzes ist jetzt fast jedem klar geworden: Staaten,Ämter, Behörden, Geheimdienste dürfen immer noch (fast) alles. (Lassen Sie doch alle ihre aten beim Finanzamt löschen)

    Der Einzelne wird offenbar vor seinen eigenen Daten geschützt. Nicht aber die Daten vor dem Zugriff der Allgemeinheit.

    Beispiel: Gesundheitsdaten ELGA, wo wirklich kritische Daten (Befunde etc.) des Menschen unter der – wie sich jetzt herausstellt – vorgespiegelten Sicherheit, niemand, außer Ärzte könne darauf zugreifen, sollen jetzt für Studien freigegeben werden. Und die genaue Definition der Personen ist noch nicht einmal definiert: Ärzte, Pharmakonzerne, eventuell Versicherungen (ob das nicht Auswirkungen auf die Prämie hat „Nein, das hat niemals ...“).

    Beispiel 2: Gewisse Kreise verlangen z.B. die Offenlegung höchstpersönlicher Daten, wie das z.B. das Gehalt / der Lohn darstellt, mit Zugriff für alle.
    Angeblich um eine Diskriminierung von Frauen offenzulegen.
    Wer überwacht die Richtigkeit der Daten?
    Wer darf noch aller zugreifen? Gewerkschaft, Arbeiterkammer ...

     

  3. AUFWAND

    Der reale Aufwand ist noch gar nicht abzuschätzen. Sehr viele Unternehmen stecken noch mittendrin.

    Unzählige Arbeitsstunden sind pro Unternehmen bereits, völlig unbezahlt, vernichtet worden.
    Große Unternehmen haben eigene Abteilungen gegründet, Arbeitskräfte gebunden oder neu Arbeitsplätze erzeugt, die sich mit der Umsetzung auseinandersetzen, die Kosten dafür werden natürlich weiter verrechnet. Legitim, weil aus kaufmännischen Überlegungen müssen diese Kosten ja getragen werden.
    Bezahlen werden das die Konsumenten.
    Wenn also bald einmal die Versicherungsbeiträge, die Bearbeitungsgebühren für das Bankkonto, die Lebensmittel im Supermarkt usw. teurer werden, weiß man warum.

    Kleine und Kleinstunternehmen sind mit dieser Zusatzbelastung noch mehr unter Druck geraten. Weil sich kaum ein Ein Personen Unternehmen einen eigenen Angestellten für den Datenschutz leisten kann, wird wohl oder übel alles von der Chefin oder vom Chef gemacht. Natürlich zusätzlich zu den sowieso nicht unbeträchtlichen Verwaltungsaufwändungen.
    Und das mit dem Weiterverrechnen klappt bei den Kleinen auch nicht, weil da der Konkurrenzdruck enorm ist, die Preise sowieso am absoluten Anschlag kalkuliert sind und eine Abwälzung auf Kunden gar nicht in Frage kommt.
    Wie vielen „Kleinen“ das den Garaus macht bleibt abzuwarten. Aber um die ist ja sowieso nicht schade. So wie um die Greißler, kleinen Wirtshäuser im Dorf usw.


     

  4. ZUSAMMENFASSUNG

    Für mich ist klar, dass diese DSGVO wieder ein ähnlicher Fall ist, wie seinerzeit die Abschaffung der Glühbirnen. Die Energiesparbirnen waren die größere Katastrophe, was Umweltbelastung etc. anbelangt.

    Die Konsequenzen der DSGVO, vor allem die wirtschaftlichen, sind offenbar überhaupt nicht bedacht worden. Welche Rückwirkungen das auf die Akzeptanz der EU hat, lassen sich noch nicht abschätzen. Persönliche Umfragen zeigen eine echte Verdrossenheit über solche Gesetze.

     

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